Gegen alle Mauern – Zeitzeugeninterviews: Johanna Kalex

Johanna Kalex (*1964) verbringt ihre Kindheit und Jugend in Dresden. Schon mit 13 Jahren begehrt sie gegen den staatlichen Anpassungsdruck auf und sucht sich eigene Wege. In der Jungen Gemeinde findet sie erstmals einen Raum zur freien Diskussion und Entfaltung. 

Sie beginnt, sich gegen den Militarismus in der DDR zu engagieren und wird schließlich Teil der bunten Dresdner Hippie-Szene. Von einer Ausbildung zur Lehrerin wird sie 1980 ausgeschlossen, da sie die vormilitärische Ausbildung verweigert. Angeregt durch ein Vorbild aus Polen rufen die 17-jährige Johanna Kalex und ihre Freunde auf Flugblättern zu einer unabhängigen Friedensdemonstration an der Ruine der Dresdner Frauenkirche auf, daraufhin wird sie verhaftet. Die junge, schon mit Anfang 20 mehrfache Mutter engagiert sich dennoch weiter in der Oppositionsszene und wird massiv von Zersetzungsmaßnahmen der Stasi unter Druck gesetzt.