Gegen alle Mauern – Zeitzeugeninterviews: Thomas von Grumbkow

Thomas von Grumbkow (*1960) verbringt seine Kindheit und Jugend in Leipzig. Ihm macht das Leben in der DDR meistens Spaß. Während seiner Lehre als Stahlbaumonteur reist er als 14-Jähriger zum ersten Mal per Anhalter – das Trampen wird seine große Leidenschaft. Fortan entdeckt er auf diese Weise die DDR, fährt in die für ihn erlaubten Reiseländer des Ostblocks.

Jeden Sommer reist er per Anhalter nach Bulgarien ans Meer. Bei diesen Reisen begreift er schließlich, was Freiheit wirklich ist. Sein Fernweh wird immer größer und die Sehnsucht nach der ihm versperrten Welt westlich des Eisernen Vorhangs fast unerträglich. 1981 versucht er bei seiner vierten Tramptour nach Bulgarien über die grüne Grenze aus dem Ostblock in den Westen zu fliehen, wird aber wenige Meter vor der türkischen Grenze von bulgarischen Grenzern angeschossen und verliert durch die Verletzung ein Bein. Wieder in der DDR erwarten den schwer versehrten jungen Mann Stasi-Verhöre und Haft, durch die er sich aber nicht brechen lässt – im Gegenteil.