Portrait von Helga Sperlich im Jahr 1954
Podcast aus der Reihe "Gulag-Zeitzeugen" von Dr. Meinhard Stark.
Datum
14.03.22
Typ
Audio
Thema
Gulag
Repression und Haft

Am 30. Mai 1932 kam Helga Sperlich, geborene Starke, in Landsberg an der Warthe als zweites von drei Kindern zur Welt. Als junge Frau unterhielt sie viele Freundschaften zu Jugendlichen in Werder und Umgebung, wo sich eine DDR-oppositionelle Gruppe von jungen Leuten gebildet hatte. Am 29. August 1951 wurde die 19-Jährige zuhause durch Angehörige der DDR-Staatssicherheit verhaftet und in das Stasi-Gefängnis in der Potsdamer Bauhofstraße gebracht. Am 8. Januar 1952 verurteilte ein Sowjetisches Militärtribunal in einem Gruppenprozess Helga Sperlich nach § 58.6 (Spionage), 58.10 (Antisowjetische Agitation) und 58.11 (Organisierte Tätigkeit)  zu 25 Jahren „Besserungsarbeitslager". Bis Dezember 1953 verbrachte sie im Übergangs- und Entlassungslager Tapiau (Gwardesk) bei Königsberg, heute Kaliningrad. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann Fritz Sperlich, Jg. 1924, kennen, der neun Jahre im Kriegsgefangenen- bzw. Straflager inhaftiert war. Über Frankfurt/Oder und das Aufnahmelager Fürstenwalde erreichte das Paar Ende Dezember 1953 Werder. Bereits am 8. Januar des Folgejahres flohen sie nach Westberlin, dann in die Bundesrepublik Deutschland. 1996 wurde Helga Sperlich durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitiert. Sie ist Mitglied der Lagergemeinschaft Workuta – GULag Sowjetunion, an deren Treffen sie oft teilnahm. Das Interview fand 2019 in Reutlingen statt.

Audiodateien

Gesamter Podcast

Biografische Vorgeschichte

Verhaftung, Verurteilung und Transport

Lagertopografie und Haftordnung

Haftalltag und Zwangsarbeit

Häftlinge

Überleben

Das Leben danach

Weitere Informationen

Helga Sperlich

Helga Sperlich

Helga Sperlich

Lebensstationen von Helga Sperlich (Google Maps)