Herta Lahne, 1927 in Meiningen geboren, wurde 1943 in ihrer Heimatstadt in das Ensemble des städtischen Theaters aufgenommen. Nach der Besetzung Meiningens durch die Rote Armee floh sie nach Nürnberg und trat im dortigen Theater auf. Nachdem die junge Frau von der Verschleppung ihres Vaters durch Angehörige der sowjetischen Besatzungsmacht erfuhr, kehrte sie nach Meiningen zurück. Auf der Suche nach ihrem Vater wurde sie 1947 durch die Staatssicherheit von der Straße weg verschleppt und von einem sowjetischen Sondergericht wegen „Spionage“ zum Tode verurteilt. Im Zuge darauffolgender Verhöre in Moskau verlor sie ihr Gehör auf der rechten Seite. Das Todesurteil wurde jedoch aufgehoben, sie wurde zu 15 Jahren „Besserungsarbeitslager begnadigt“ und nach Workuta deportiert, wo sie schwerste Zwangsarbeit leisten musste. 1955 – nach acht Jahren und sieben Monaten Gulag – wurde sie entlassen.