Horst Lange, 1927 in Leipzig geboren, geriet im April 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung 1946 kehrte er nach Leipzig zurück und begann eine Ausbildung zum Tischler, dort wurde er am 28. November 1947 von sowjetischen Sicherheitsbeamten verhaftet. 1949 wurde er in Abwesenheit von einem Moskauer Sondergericht zu zehn Jahren „Besserungsarbeitslager“ wegen „Spionage in organisierter Form“ verurteilt. Der 21-Jährige wurde in den Lagerkomplex Workuta hinter dem Polarkreis deportiert und leistete dort überwiegend Zwangsarbeit als Bergmann. Nach Stalins Tod kam er nach Tapiau, wo er mit ca. 2.000 anderen Deutschen monatelang auf seine Entlassung wartete. Erst im Dezember 1953 begannen die Rücktransporte und Horst Lange kehrte zu seinen Eltern in die DDR zurück.