Karl-Wilhelm-Fricke-Preis 2024: Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis

Das Kaßberg-Gefängnis ist ein Ort, in den sich mehrere Zeitschichten eingeschrieben haben. In der DDR befand sich dort die größte Untersuchungshaftanstalt des Landes. Seit Mitte der 1960er Jahre hatte das Gefängnis eine besondere Funktion: nahezu 90 Prozent der für den Freikauf durch und in die Bundesrepublik vorgesehenen Gefangenen verlegte das Ministerium für Staatssicherheit auf den Kaßberg; von dort wurden sie mit Bussen in die Bundesrepublik gebracht. Seit 2011 engagiert sich ein ehrenamtlich tätiger Verein dafür, das Gelände zu erhalten und einen Gedenk- und Lernort aufzubauen. Mit der Verleihung des Hauptpreises an den Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis möchte die Jury diese langjährige, außergewöhnliche Arbeit und das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder sowie des 2019 verstorbenen Vorstandsmitglieds Volker Bausch ehren.

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