Kirche und Religion in der DDR und in Ostdeutschland - Transformation und Neuanfänge

Der Film thematisiert die dramatischen Veränderungen und Transformationen, die sich mit dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten in Mittel- und Osteuropa und mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 für die ostdeutsche Gesellschaft und die Kirchen ergaben. Hierzu zählt zum einen die damals heftigst diskutierte „Übernahme“ des westdeutschen Kirchenmodells, mit Kirchensteuer, Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen (statt der Christenlehre) oder dem Militärseelsorgevertrag. Zum anderen thematisiert der Film aber auch die bis heute nicht befriedigend erfolgte kirchliche Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit in der DDR, die politisch-gesellschaftliche Aufarbeitung und Kontroversen um die Rolle der Kirche im SED-Staat, Kirche und Stasi und die weitgehende westdeutsche Ignoranz gegenüber der DDR-Kirchengeschichte. Während viele angesichts der vollen Kirchen im Herbst 1989 gehofft hatten, dass nun ein neues christliches Zeitalter anbreche, zeigt sich in den 1990er Jahren immer deutlicher, wie tief die von der SED vorangetriebene Entchristlichung der ostdeutschen Gesellschaft vorangeschritten war.