Leseland DDR: Interview mit dem Verleger Dr. Christoph Links
Unsere Ausstellung Leseland ist ein Beitrag zur Kulturgeschichte der SED-Diktatur und zugleich eine Anregung für Jung und Alt, die Geschichte der DDR im Spiegel ihrer Literatur (neu) zu erkunden. Leseland DDR erzählt vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Ausstellung führt aber auch in die Welt der Krimis, Märchen und Science-Fiction ein, sie berichten von der Literatur aus der Sowjetunion, den schreibenden Arbeitern des sozialistischen Realismus und sie lassen in alte Kochbücher blicken. Ein Interview mit dem Verleger Dr. Christoph Links.
Kapitel
- 00:00 Warum erschienen in der DDR viele Bücher über Länder, in die niemand reisen durfte?
- 01:28 Inwieweit folgten die Themen der Bücher politischen Vorgaben?
- 02:22 Wie groß war die Nachfrage nach der Reiseliteratur in der DDR?
- 03:17 Hatten Sie selbst die Möglichkeit in fremde Länder zu reisen?
- 04:28 Welche Länder und Themen waren besonders gefragt?
- 05:20 Inwieweit beeinflussten diese Bücher die Reiselust der Ostdeutschen nach 1990?
- 06:15 Hat der Ch.Links Verlag nach 1990 Reiseliteratur verlegt?
- 07:26 Was war "Bückware" in der DDR?
- 08:23 Welche Bedeutung hatte die Leipziger Buchmesse für die Besucherinnen und Besucher?
- 09:40 Was sind Ihre Lieblingsbücher aus der DDR?
Kurzvita
Christoph Links studierte von 1975 bis 1980 Philosophie und Lateinamerikanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Leipzig. Danach war er sechs Jahre lang Lateinamerika-Redakteur bei der Berliner Zeitung. 1986 wurde er Assistent der Geschäftsleitung des Aufbau-Verlags. Am 1. Dezember 1989 stellte Links den Antrag auf eine Verlagslizenz. Er gründete einen der ersten Privatverlage in der DDR, dessen Schwerpunkt auf Politik und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts liegt. Im Ch. Links Verlag erscheinen Standardwerke zur Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik.
Der Verlag wurde 2019 Bestandteil der Aufbau-Verlagsgruppe, wo er unter eigenem Namen fortgeführt wird. Christoph Links beendete seine Verlegertätigkeit zum Jahresende 2020. Quelle: Wikipedia