Leseland DDR: Interview mit der Schriftstellerin und Hochschullehrerin Prof. Ines Geipe

Unsere Ausstellung Leseland ist ein Beitrag zur Kulturgeschichte der SED-Diktatur und zugleich eine Anregung für Jung und Alt, die Geschichte der DDR im Spiegel ihrer Literatur (neu) zu erkunden. Leseland DDR erzählt vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Ausstellung führt aber auch in die Welt der Krimis, Märchen und Science-Fiction ein, sie berichten von der Literatur aus der Sowjetunion, den schreibenden Arbeitern des sozialistischen Realismus und sie lassen in alte Kochbücher blicken. Ein Interview mit der Schriftstellerin Prof. Ines Geipel.

Kapitel
  • 00:00 Was verbinden Sie mit der DDR-Literatur?
  • 03:02 Haben Sie sich bereits vor 1989 mit verbotener Literatur in der DDR befasst?
  • 06:42 Welches Gefühl löst die Beschäftigung mit der verbotenen Literatur bei Ihnen aus?
  • 09:31 Haben Sie in der DDR selbst geschrieben?
  • 11:24 Haben Sie heute einen anderen Bezug zu den Büchern von damals?
  • 12:23 Welches Buch hat besondere Erinnerungen bei Ihnen hinterlassen?
  • 14:03 Wie sollte man sich mit der DDR als Leseland auseinandersetzen?
Kurzvita

Ines Geipel wuchs in Dresden auf. Ab 1980 war sie Mitglied der Nationalmannschaft der DDR und lief etliche Jahresweltbestleistungen in der Staffel. Im Zusammenhang mit einem geplanten Fluchtversuch 1985 fiel sie politisch in Ungnade, musste den Sport beenden und studierte in Jena Germanistik. 1989 floh Sie in die Bundesrepublik und studierte in Darmstadt noch einmal Philosophie und Soziologie. 1996 erschien ihr erstes Buch. Das zentrale Thema ihres literarischen Werks ist die deutsche Gewaltgeschichte sowohl des Nationalsozialismus als auch der DDR-Diktatur. Seit 2001 ist sie Professorin für Verskunst an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Darüber hinaus gab Sie seit 2005 zusammen mit Joachim Walther die „Verschwiegene Bibliothek“ heraus, eine auf zehn Bände angelegte Edition von AutorInnen und Texten, die in der DDR nicht erscheinen durften. 2011 erhielt Ines Geipel das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2020 den Lessingpreis für Kritik, 2021 den Marieluise-Fleißer-Preis. (Quelle: inesgeipel.de)

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