Mielke contra Hoffmann - Wie die Stasi vergeblich die Entlassung des DDR-Verteidigungsministers betrieb. Eine Fallstudie zum Verhältnis MfS - SED
Armeegeneral Heinz Hoffmann war von 1960 bis zu seinem Tod 1985 DDR-Verteidigungsminister und ab 1973 Mitglied des SED-Politbüros. Allenfalls einigen älteren Zeitgenossen mag in Erinnerung geblieben sein, wie er an Staatsfeiertagen in ordenübersäter Galauniform in der offenen Limousine stehend langsam am Spalier seiner Soldaten entlangfuhr und dabei wie der Prototyp seines Machtmenschen wirkte. Drei in einer geheimen Stasi-Ablage aufbewahrte Aktenbände korrigieren jetzt den Eindruck eines unaufhaltsamen Aufstiegs und lassen das Persönlichkeitsbild vom martialisch auftretenden Moskautreuen Kommunisten differenzierter erscheinen. Ausgerechnet die politische Geheimpolizei der SED, gedacht zur Überwachung und Verfolgung Andersdenkender, hatte den linientreuen Kommunisten mit der mustergültigen Biografie über viele Jahre nicht nur beobachtet, sondern auch dessen Absetzung betrieben. Bisher ging die Forschung davon aus, dass der Staatssicherheitsdienst führende Mitglieder der eigenen Partei nicht ausforschen durfte und dies auch nicht getan hat.
Datum
07.06.12
Typ
Audio
Thema
Parteien
SED
Repression und Haft
Staatssicherheit

Audiomitschnitt der Veranstaltung vom 07.06.2012. Mit einer Begrüßung von Dr. Anna Kaminsky. Vortrag von Dr. Siegfried Suckut.

Moderation: Dr. Ulrich Mählert

Mielke contra Hoffmann - Wie die Stasi vergeblich die Entlassung des DDR-Verteidigungsministers betrieb. Eine Fallstudie zum Verhältnis MfS - SED