Vor der Mauer. Berlin in der Ost-West-Konkurrenz 1948 bis 1961
Das geteilte, bis zum Mauerbau aber noch offene Berlin war im Kalten Krieg der Schauplatz einer in dieser Unmittelbarkeit einzigartigen Systemkonkurrenz. Michael Lemke untersucht erstmals für beide Teile Berlins, mit welchen Absichten diese Rivalität von Ost- und West in Gesellschaft und Politik gestaltet wurde, wie sie den Alltag der Sektorenstadt beeinflusste und wie deren Bewohner darauf reagierten. Auf breiter Quellenbasis belegt der Autor, dass dieser politische, soziale und kulturelle Wettbewerb paradoxerweise mehr zum Erhalt als zur Auflösung der traditionellen Berliner Verflechtungen beitrug. Er schildert die Befindlichkeiten der politischen Kontrahenten und der vom Konflikt Betroffenen sowie die Kontaktversuche in der geteilten Stadt und die damit verbundenen Skurrilitäten. Wie er zeigen kann, wurden die vielfältigen innerstädtischen Beziehungen in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre für die SED ein eigenständiges Motiv zum Bau der Mauer. „Vor der Mauer“ ist 2011 in der Schriftenreihe „Zeithistorische Studien“ des Zentrums für Zeithistorische Forschung im Böhlau Verlag erschienen.
Datum
05.01.12
Typ
Audio
Thema
Grenze, Mauer, Teilung
Kalter Krieg

Audiomitschnitt der Veranstaltung vom 05.01.2012. Mit einer Begrüßung von Dr. Anna Kaminsky.

Gäste: Egon Bahr, Michael Lemke

Moderation: Prof. Dr. Martin Sabrow

Vor der Mauer. Berlin in der Ost-West-Konkurrenz 1948 bis 1961