Wir müssen reden! Verbrechen & Gewalt: Kommunismus und Nationalsozialismus in der Erinnerungskultur

„Hoffen wir, dass bei der nächsten Gedenkfeier in zehn Jahren, 2015, die Erfahrung des GULag in unser kollektives europäisches Gedächtnis eingegliedert worden ist.“ — Jorge Semprún, Buchenwald-Rede 2005. 

Heute, 20 Jahre später wirkt dieser Satz wie ein dringender Appell: Während die nationalsozialistischen Verbrechen fest im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert sind, bleibt die Erinnerung an kommunistische Gewalt bis heute deutlich weniger präsent. Welche Ursachen hat diese Asymmetrie – historisch, politisch, gesellschaftlich? Und was bedeutet das für die europäischen Erinnerungskulturen? Welche Perspektive ist möglich, die weder die Verbrechen des NS-Regimes und die Shoa relativiert noch die Gewaltgeschichte des Kommunismus verharmlost?

Wir wollen im Podiumsgespräch aus Anlass der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Pakts vor 86 Jahren der Frage nachgehen, wieso die beiden großen totalitären Ideologien und Regime trotz des Wissens um die Massenverbrechen der kommunistischen Diktaturen so unterschiedlich erinnert und behandelt werden. 

Begrüßung
  • Amélie zu Eulenburg Leiterin des Arbeitsbereichs Gedenkstätten und Erinnerungskultur Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur 
Auf dem Podium 
  • Dr. Raphael Utz, Universität Jena
  • Prof. Dr. Claudia Weber, Universität Viadrina 
Moderation
  • Dr. Corinna Kuhr Korolev, Leibniz Zentrum für Zeithistorische Forschung

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