Zeitzeugengespräch und neue Publikation zum Jahrestag des Volkaufstandes in der DDR
Zum Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der DDR erinnert die Bundesstiftung Aufarbeitung an den frühen Widerstand gegen die kommunistische Diktatur: „Der flächendeckende Volksaufstand vom 17. Juni 1953 hat deutlich gemacht, dass sich das SED-Regime von Anfang an nur mit diktatorischer Gewalt an der Macht halten konnte“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky. „Wir erinnern an den Mut der Hunderttausenden, die für die Freiheit eingetreten sind und nur durch sowjetische Panzer gewaltsam aufgehalten werden konnten“, sagte Anna Kaminsky.
Zeitzeugen des frühen Widerstands gegen die SED-Diktatur erinnern sich
Am Jahrestag des Volksaufstandes lässt die Bundesstiftung Aufarbeitung bei einem Podiumsgespräch Zeitzeugen zu Wort kommen, die von ihren Erlebnissen in der Sowjetischen Besatzungszone und in den frühen Jahren der DDR berichten. Jochen Stern aus Frankfurt/Oder wurde 1948 wegen angeblicher Spionagetätigkeit zu 25 Jahren Zwangsarbeit in Bautzen verurteilt. Lutz Rackow erlebte als junger Mann den ersten Demonstrationszug am 16. Juni 1953 unmittelbar vor dem Haus der Ministerien in Berlin mit. Der damals 21-jährige Hardy Firl wurde jahrelang in Berlin-Rummelsburg inhaftiert, nachdem er an den Demonstrationen am 17. Juni 1953 teilgenommen und freie Wahlen sowie die Verringerung der Arbeitsnormen gefordert hatte. Das Gespräch über die frühen Jahre der Diktatur, über Opposition, Haft und Widerstand wird moderiert von der Journalistin Jacqueline Boysen.
„Aufruhr im Kommunismus“ – Neuer Band von György Dalos erschienen
Ebenfalls rechtzeitig zum 17. Juni hat die Bundesstiftung Aufarbeitung gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen den Band „Aufruhr im Kommunismus“ des ungarischen Schriftstellers und Historikers György Dalos herausgebracht. Dalos skizziert darin zehn bekannte und weniger bekannte Aufstände im kommunistischen Machtbereich von 1921 bis 1987, die neben der DDR in Polen, Ungarn, Rumänien und der Sowjetunion stattfanden.
Podiumsgespräch: Der 17. Juni 1953 und der frühe Widerstand gegen die SED-Diktatur – Zeitzeugen erinnern sich
Datum: Mittwoch, 17. Juni 2015
Uhrzeit: 18 Uhr
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur | Kronenstraße 5 | 10117 Berlin-Mitte
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
György Dalos: Aufruhr im Kommunismus. Hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt: 2015.