Bundesstiftung Aufarbeitung fördert 2013 bundesweit und international 154 Projekte

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur fördert im kommenden Jahr 154 Projekte zu Geschichte und Folgen der kommunistischen Diktaturen in der DDR und Ostmitteleuropa sowie der deutschen und europäischen Teilung mit insgesamt rund 2,4 Millionen Euro.

67 Projekte werden in den ostdeutschen Bundesländern mit rund 833.000 Euro gefördert, 52 Projektpartner in Berlin erhalten 2013 mehr als eine Million Euro. In Westdeutschland werden 21 Projekte mit rund 264.000 Euro unterstützt. Die steigende Zahl der Anträge aus Westdeutschland zeige, dass die Aufarbeitung der SED-Diktatur zunehmend als gesamtdeutsche Aufgabe verstanden wird, sagte Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung. Hinzu kommen 14 internationale und überjährige Projekte, die bereits seit 2012 laufen.

Ein wichtiger Themenschwerpunkt ist 2013 der 60. Jahrestag des DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953: Insgesamt 14 Bildungsprojekte, Ausstellungen, Veranstaltungen und Multimediaprojekte widmen sich diesem Ereignis und seinen Folgen. „Probe den Aufstand“ heißt etwa ein von der Bundesstiftung Aufarbeitung gefördertes Planspiel, mit dem sich Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen drei bis sechs auf spielerische Weise dem Thema Wiederstand nähern sollen.

Großen Stellenwert haben Projekte der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit. Unter den 11 mit 240.000 Euro geförderten Vorhaben findet sich etwa das doppeldeutig überschriebene Modellprojekt „Mauern überwinden!“, das der Demokratieerziehung von jungen Straftätern in Thüringen dienen soll.

16 Multimediaprojekte werden im kommenden Jahr mit 471.000 Euro unterstützt, darunter ein Dokumentarfilm über den Ost-Berlin Besuch Martin Luther Kings 1964 und dessen Wirkung auf die Opposition in der DDR. Zum gleichen Thema wird die Erarbeitung einer Wanderausstellung unterstützt. Gefördert wird außerdem eine App für Smartphones sowie eine Website, die über das Thema „Haft in Rummelsburg 1951-1990“ Informieren. Besondere Bedeutung misst die Bundesstiftung dem Theaterprojekt „Und dann gingen sie die Neger schlagen“ des Förderkreises des Theaters der Landeshauptstadt Potsdam zu. Das dokumentarische Bühnenstück befasst sich mit rechter Gewalt und deren Wurzeln in Ostdeutschland.

Mit über 300.000 Euro werden 32 Projekte im Bereich „Opfer und Gedenken“ gefördert. Rund 178.000 Euro fließen in den Bereich der Wissenschafts- und Archivförderung. So werden 2013 mit Unterstützung der Stiftung an der Uni Bonn 200 Interviews mit ehemaligen Häftlingen des sowjetischen Gulags und der Fotobestand von Bernd Markowsky im Archiv der Robert-Havemann-Gesellschaft in Berlin digitalisiert und erschlossen.