Seit zehn Jahren vermittelt Zeitzeugenbuero.de Gespräche für die Bildungsarbeit

Mehr als 360 Zeitzeugen der deutschen Teilungsgeschichte vermittelt das Portal Zeitzeugenbuero.de der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur seit 2009 im gesamten Bundesgebiet. In Schulen und bei Bildungsveranstaltungen berichten sie über das Leben in der DDR, von Fluchtversuchen und Gefängnisstrafen oder von den Herausforderungen des Einigungsprozesses ab 1990.

„30 Jahre nach dem Mauerfall ist die abgeschottete Grenze durch Deutschland für junge Menschen nur noch schwer vorstellbar“, erklärte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky. Deshalb sei das ehrenamtliche Engagement der Frauen und Männer so wichtig, die in allen 16 Bundesländern für Gespräche zur Verfügung stehen. „Wir wissen, dass die Zeitzeugenberichte vielen Schülerinnen und Schülern Geschichtsthemen näherbringen und lebendig werden lassen. Die Gespräche bieten wichtige Anstöße für die Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Zeitgeschichte“, sagte Kaminsky.

Die Zeitzeugen bilden ein breites Themenspektrum ab, von Flucht und Freikauf, Widerstand und politischer Haft bis zu den Herausforderungen des Einheitsprozesses. Recherchiert werden können die entsprechenden Biografien sowohl nach Themengebieten als auch nach Regionen. Darüber hinaus bietet das Portal Hinweise zur Gestaltung von moderierten Gesprächen, der Vor- und Nachbereitung im Unterricht sowie allgemein zur Begegnung mit Zeitzeugen. Für internationale Gruppen können Personen recherchiert werden, die Gespräche auf Englisch führen können.

Das Portal Zeitzeugenbuero.de wurde 2009 mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern, der Bundesländer sowie der Bundesstiftung Aufarbeitung begründet. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert die Arbeit von Beginn an. Rund 3.500 Seitenzugriffe im Monat und zahlreiche Anfragen belegen das große Interesse von Bildungseinrichtungen und Medienvertretern an den Angeboten.

Geschichte(n) erzählen: Veranstaltung zu 10 Jahre Zeitzeugenbuero.de am 15. August

Zum zehnjährigen Jubiläum findet am 15. August eine Podiumsveranstaltung in Berlin statt. Über aktuelle Herausforderungen und Chancen der Geschichtsvermittlung mit Zeitzeugen diskutieren die Erziehungswissenschaftlerin Christiane Bertram, Lehrer Thomas Grüßing, Zeitzeuge Peter Keup sowie der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern Jochen Schmidt. Für den musikalischen Rahmen sorgt der DDR-Dissident und Liedermacher Stephan Krawczyk, selbst Mitwirkender im Zeitzeugenportal der Bundesstiftung Aufarbeitung.

Weitere Informationen zur Veranstaltung

Kostenlose Vermittlung von Zeitzeugen im Onlineportal www.zeitzeugenbuero.de