Als Josef Stalin am 5. März 1953 in Moskau starb, endete mit seiner Regierungszeit die blutigste Phase der kommunistischen Diktatur in der Sowjetunion. Millionen Menschen waren verhaftet, ins GULag verschleppt oder ermordet worden. 65 Jahre nach dem Tod des Diktators wird Stalins Erbe in Russland wieder kontrovers diskutiert: War er vor allem ein großer Staatsmann, ein effektiver Manager oder doch nur ein grausamer Diktator und Massenmörder?

Die deutsch-russische Online-Plattform dekoder.org veröffentlicht mit Förderung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur das Dossier „Stalin: Zwischen Kult und Aufarbeitung“. Dieses macht die öffentliche Debatte über den Umgang mit der Stalinära in Russland in deutscher Sprache nachvollziehbar. Wie werden die stalinistischen Säuberungen im heutigen Russland wahrgenommen? Warum ist Stalin in der russischen Gesellschaft immer noch populär? Gibt es Tendenzen einer Re-Stalinisierung? Die 2016 mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnete Plattform dekoder.org präsentiert neben Übersetzungen aus russischen Medien eigene Sachtexte zum Thema. Dossier „Stalin: Zwischen Kult und Aufarbeitung“

Opfer des Stalinismus berichten in Podcasts von ihrem Schicksal

Den Opfern des Stalinismus ist das GULag-Archiv der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gewidmet. Über mehrere Jahrzehnte hat der Berliner Historiker Dr. Meinhard Stark fast 300 ehemalige Lagerhäftlinge oder deren Kinder in Russland, Polen, Kasachstan, Litauen und Deutschland interviewt und die Aufzeichnungen und Begleitmaterial dem Stiftungsarchiv zur Verfügung gestellt. Die Geschichten einiger der Betroffenen können auf der Website der Bundesstiftung Aufarbeitung als Podcasts nachgehört werden. Diese sind so gegliedert, dass einzelne Themenbereiche wie „Verhaftung“, „Haftalltag“ oder „Das Leben danach“ vergleichend gehört werden können.

Podcasts und weitere Materialien aus dem GULag-Archiv