Vor 70 Jahren begannen in der DDR mit der „Aktion Rose“ die Enteignungen von Hotels und Gaststätten entlang der Ostseeküste. Ab dem 10. Februar 1953 wurden etwa 700 Hotels, Pensionen, Gaststätten und kleine Betriebe auf sogenannte Wirtschaftsverbrechen überprüft. Bis Mai 1953 wurden 440 Objekte beschlagnahmt, die Eigentümer oder Pächter und deren Familien vertrieben oder als „Schieber und Spekulanten“ kriminalisiert. Dabei reichten schon der Verkauf von Zigaretten oder der Besitz von Kaffee aus Westdeutschland aus, um inhaftiert zu werden.

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur veröffentlicht zum Jahrestag dieser Enteignungswelle ein Online-Dossier zur Geschichte der Enteignungen während der kommunistischen Diktatur in Ostdeutschland. Hierfür hat der Wirtschaftshistoriker Rainer Karlsch einen Überblickstext verfasst, der die wichtigsten Phasen und Ereignisse darstellt. Das Dossier verweist zudem auf Zeitzeugen zum Thema und liefert weiterführende Hinweise auf Materialien und Literatur. Speziell der „Aktion Rose“ widmet sich etwa der Dokumentarfilm „Dann standen wir vor dem Nichts“, entstanden mit Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung für den NDR. Das pädagogische Begleitmaterial unterstützt dessen Verwendung im Schulunterricht.

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