Bundestagspräsident Norbert Lammert betont den Wert der persönlichen Freiheit
Die 8. Zeitgeschichtliche Sommernacht am 15. September war zugleich der festliche Rahmen für die Preisverleihung zum diesjährigen Plakat-Wettbewerb >>geschichts-codes<< der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. In seiner Festrede erinnerte Bundestagspräsident Norbert Lammert vor rund 200 Gästen im ARD-Hauptstadtstudio daran, dass die Generation der Preisträger keine anderen Verhältnisse kennen würde als ein geeintes, freies und demokratisch verfasstes Deutschland. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Freiheit wie beim Wettbewerb >>geschichts-codes<< sei deshalb gerade in der jungen Generation notwendig. „Die persönliche Freiheit ist und bleibt das höchste Gut des Menschen“, betonte Bundestagspräsident Lammert.
In seiner Laudatio sagte der Leiter des ARD-Hauptstadtstudios Ulrich Deppendorf, der Wettbewerb habe den Blick der „Generation Einheit“ auf die Freiheit deutlich gemacht. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Aufarbeitung Rainer Eppelmann erinnerte an die gesellschaftliche Aufgabe, vor allem den jungen Menschen den Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur immer wieder deutlich zu machen.
Fünf Preisträger des bundesweiten Plakatwettbewerbs >>geschichts-codes<< geehrt
Insgesamt fünf Preise wurden beim Wettbewerb >> geschichts-codes << 2011 verliehen. Der erste Platz ging an Alexander Heinl, Designstudent an der Berliner Technischen Kunsthochschule. Den zweiten Platz belegte Alexander Firsanov, der zurzeit Digitale Medien an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bremerhaven studiert. Zwei dritte Plätze gingen an Nora Barsch, die Anglistik und Kunst/ Kunstpädagogik an der Universität Osnabrück studiert, und an Alexandra Turban, Designstudentin an der Georg-Simon-Ohm Hochschule in Nürnberg. Einen Sonderpreis erhielt Denise Weller, die Motion Design an der Berliner Technischen Kunsthochschule studiert. Alle Beiträge zeigten, dass die jungen Teilnehmer angeregt waren, sich mit ihrem Selbstverständnis in der Demokratie auseinanderzusetzen, unabhängig von ihrem geografischen oder biografischen Hintergrund. Die Herkunft mancher Teilnehmer unterstrich darüber hinaus das Engagement. So wuchs Nora Barsch in Niedersachsen nahe der innerdeutschen Grenze auf. Der Erstplatzierte Alexander Heinl wurde in Markneukirchen/Sachsen im ehemaligen Grenzgebiet geboren und durch Fluchtpläne der eigenen Familie frühzeitig für das Thema sensibilisiert.
Die unabhängige Jury hatte die prämierten Entwürfe aus insgesamt 46 Einsendungen zum Thema „Freiheit!“ vor dem Hintergrund des Mauerbaus vor 50 Jahren ausgewählt. In der Jury wirkten mit: Marianne Birthler (Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen a. D.), Ulrich Deppendorf (Leiter des ARD-Hauptstadtstudios), Professor Lex Drewinski (Professor für Grafikdesign, Fachhochschule Potsdam), Tobias Hollitzer (Leiter des Museums in der „Runden Ecke“ Leipzig), Maria Nooke (stellv. Direktorin der Stiftung Berliner Mauer) und Rainer Wagner (Vorsitzender der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.).
20 ausgewählte Beiträge sind als Wander-Plakatausstellung bei der Bundesstiftung Aufarbeitung kostenfrei auszuleihen. Nähere Information finden Sie hier: http://www.stiftung-aufarbeitung.de/geschichts-codes-2011-3324.html
Eine Auswahl der eingegangenen Beiträge wird im ARD-Hauptstadtstudio vom 1. bis 30. November 2011 präsentiert werden. Die Vernissage findet am 1. November um 19 Uhr statt. Hierfür ist eine Anmeldung notwendig, nähere Angaben finden Sie in Kürze auf www.stiftung-aufarbeitung.de/veranstaltungen-2011-1572.html?id=1773