Stipendiatin der Bundesstiftung Aufarbeitung stellt Forschungsergebnisse vor

Am Dienstag, 24. März, 19 Uhr, wird in der Gedenkstätte Berliner Mauer das Buch „Auftrag: Menschenraub. Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR“ der Historikerin Susanne Muhle vorgestellt.

Etwa 400 Menschen wurden in den 1950er und 1960er Jahren auf damaligem Bundesgebiet auf offener Straße brutal überfallen, in vertrauter Umgebung betäubt und entführt oder durch perfide Täuschungen auf DDR-Gebiet gelockt und dort rechtswidrig festgehalten. Drahtzieher war häufig das Ministerium für Staatssicherheit, dessen inoffizielle Mitarbeiter mit Entführungsaufträgen in die Bundesrepublik und nach West-Berlin geschickt wurden.

Susanne Muhle legt erstmals eine umfassende Untersuchung dieses bisher wenig bekannten Kapitels der deutschen Teilungsgeschichte vor. Für ihre von der Bundesstiftung Aufarbeitung mit einem Stipendium geförderte Dissertation begab sie sich auf die Spuren der Verschleppten und ihrer Entführer.

Im Anschluss an die Buchvorstellung durch den Historiker Roger Engelmann (BStU) findet ein Podiumsgespräch statt mit Karl Wilhelm Fricke, der 1955 aus West-Berlin entführt wurde, Stefan Brandt, dem Sohn des 1961 entführten Heinz Brandt, dem Historiker Jens Gieseke vom Zentrum für Zeithistorische Forschung sowie der Autorin Susanne Muhle. Das Gespräch wird moderiert von Ulrich Mählert (Bundesstiftung Aufarbeitung).

Buchpräsentation: Auftrag: Menschenraub. Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR
Veranstalter: Stiftung Berliner Mauer, der Bundesbeauftrage für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Datum: Dienstag, 24. März 2015
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer | Bernauer Straße 119 | 13355 Berlin
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.