Bundesstiftung Aufarbeitung stellt aktuelle Studie des Historikers Meinhard Stark zum Thema vor

Mit seiner Studie „Gulag-Kinder“ lenkt der Berliner Historiker Meinhard Stark die Aufmerksamkeit auf „die vergessenen Opfer“ des sowjetischen Terrors. Seine Forschungsergebnisse werden am 24. September gemeinsam vom Berliner Metropol-Verlag und der Bundesstiftung Aufarbeitung öffentlich vorgestellt.

Hunderttausende Mädchen und Jungen vegetierten jahrelang in sowjetischen Kinderheimen oder später mit ihren überlebenden Eltern in der Verbannung. Zehntausende kamen unter widrigsten Bedingungen im Gulag zur Welt. Sie mussten ihre ersten Lebensjahre mit völlig unzureichender Versorgung in kärglichen Kinderbaracken verbringen. Zahlreiche Minderjährige wurden von Stalins Handlangern in „Arbeitsbesserungskolonien“ oder gleich in den Straflagern des Gulag interniert. Meinhard Stark hat mehr als 100 Gulag-Kinder sowie einige ihrer Mütter und Väter im Rahmen einer groß angelegten Studie nach ihren biografischen Erfahrungen befragt.

Bei der Buchvorstellung am 24. September findet u.a. ein Zeitzeugengespräch mit zwei Betroffenen statt. Horst-A. Hennig, 1934 geboren, wurde 1950 als Minderjähriger in der DDR verhaftet. Bis 1955 war er im Gulag interniert, nach seiner Freilassung siedelte er in die Bundesrepublik über. Konrad Rayß wurde 1946 in einem sogenannten Besserungsarbeitslager geboren. Nach der Freilassung lebte er mit seiner Mutter in sowjetischer Verbannung, bis er 1954 in die DDR ausreisen konnte. Das Gespräch wird moderiert von Jens Hüttmann (Bundesstiftung Aufarbeitung).

Buchpräsentation: Gulag-Kinder. Die vergessenen Opfer
Datum: Dienstag, 24. September 2013
Uhrzeit: 18 Uhr
Mitveranstalter: Metropol Verlag
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin
Anmeldung: Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Meinhard Stark: Gulag-Kinder. Die vergessenen Opfer
Berlin: Metropol 2013. ISBN: 978-3-86331-128-5, 488 Seiten, 24 Euro.