Tagungen , Konferenzen und eine Ausstellung nehmen den 8. Mai 1945 in den Blick
Zum 70. Jahrestag des Endes des 2. Weltkriegs in Europa am 8. Mai 1945 erinnert die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur an die Befreiung vom Nationalsozialismus: „Der 8. Mai 1945 besiegelte das Ende der nationalsozialistischen Diktatur, die der Welt einen Krieg mit Millionen Toten aufgezwungen hat und durch die Millionen Menschen ermordet wurden“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky. „Die NS-Diktatur war zugleich Ursache für die deutsche und europäische Teilung nach 1945, die den Menschen in den kommunistischen Regimen Jahrzehnte in Unfreiheit brachte. Erst vor 25 Jahren konnten die kommunistischen Diktaturen friedlich überwunden werden“, sagte Anna Kaminsky.
Förderprojekte mit Bezug zum Kriegsende am 8. Mai 1945
Mit mehreren bundesweiten und internationalen Veranstaltungen unterstützt die Bundesstiftung Aufarbeitung gemeinsam mit zahlreichen Partnern die Auseinandersetzung mit dem Kriegsende vor 70 Jahren und dessen Folgen. So wird der 19. Bundeskongress der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit den Verfolgtenverbänden und Aufarbeitungsinitiativen vom 8. bis 10. Mai 2015 die Daten 1945 und 1990 als Anfang und Ende der europäischen Teilung in den Blick nehmen. Thematisiert wird unter anderem die Frage, wie unterschiedlich sich Gesellschaften nach der Überwindung von Diktaturen entwickeln.
In Wien ist das 4. Internationale Symposium European Remembrance vom 11. bis 13. Mai 2015 den verschiedenen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg gewidmet. Die für jedes europäische Land spezifischen Erzählungen des Krieges und der Besatzungszeit sowie der Folgen werden dabei vergleichend diskutiert. Das Internationale Symposium wird in diesem Jahr vom Europäischen Netzwerk Erinnerung und Solidarität (Warschau), dem Ludwig-Bolzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung (Wien/Graz), der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Berlin), dem Europäischen Solidarność Zentrum (Danzig) und weiteren Partnern ausgerichtet.
Unter dem Titel „Der Krieg ist vorbei. Heimkehr – Trauma – Weiterleben“ findet am 11. und 12. Juni 2015 eine wissenschaftliche Tagung in der Gedenkstätte Seelower Höhen statt, in deren Mittelpunkt Gewalterfahrungen und Traumatisierungen von Kriegsteilnehmern stehen sowie die Frage, wie die Nachkriegsgesellschaften mit diesen Herausforderungen umgegangen sind. Zudem fördert die Bundesstiftung Aufarbeitung ein Publikationsvorhaben des Einstein Forum in Potsdam zu Kriegsdenkmälern und Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag des Kriegsendes im postsozialistischen Europa.
Ausstellung „Militär und Gesellschaft in Deutschland seit 1945“ der Bundesstiftung Aufarbeitung
Die im Juni erscheinende Ausstellung „Militär und Gesellschaft in Deutschland seit 1945“ des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr und der Bundesstiftung Aufarbeitung spannt einen Bogen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis in die Gegenwart und setzt sich mit dem Verhältnis von Militär und Gesellschaft im Kalten Krieg wie auch im vereinten Deutschland auseinander.