„Kommt die DM, bleiben wir, kommt sie nicht, gehen wir zu ihr!“, diese Losung brachte im ersten Halbjahr 1990 die Stimmung in der DDR auf den Punkt. Die deutliche Mehrheit der Ostdeutschen wollte damals die deutsche Einheit, samt harter DM und westdeutscher Sozialstandards. Und so trat die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion am 1. Juli 1990 in Kraft. Sie zählt neben der Volkskammerwahl am 18. März oder dem Volkskammerbeschluss vom 23. August 1990 über den Beitritt der DDR zum Grundgesetz mit Wirksamkeit am 3. Oktober zu den herausragenden Daten auf dem Weg zur deutschen Einheit.

„Die Währungsumstellung sollte sich als Hypothek für die ostdeutsche Wirtschaft und als eine der Ursachen für deren Niedergang erweisen“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky. „Dennoch war sie in der Rückschau wohl alternativlos: Jede weitergehende Entwertung der Sparguthaben sowie jede andere Form der Schlechterstellung der Ostdeutschen hätten zu sozialem Unfrieden und einer Massenabwanderung in den Westen geführt.“

Hintergründe, Quellen sowie Film- und Bildmaterial zum Prozess der deutschen Einheit bietet die Website „Aufbruch und Einheit. Die letzte DDR-Regierung.“ Behandelt wird dort, neben vielen anderen Themen, auch die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion:

Mit Blick auf den 30. Jahrestag der deutschen Einheit am 3. Oktober verweist die Bundesstiftung Aufarbeitung darüber hinaus auf die Ausstellung „Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel“, die auf 23 Tafeln Schlaglichter auf den Alltag der deutschen Einheit ab Oktober 1990 wirft. Die Schau wird vom Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer und der Bundesstiftung Aufarbeitung als Poster-Set zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung eignet sich bestens, um auf lokaler Ebene trotz Corona Pandemie an die Wiedervereinigung zu erinnern:

www.umbruch-ost.de