Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur verurteilt die Einstufung der drei deutschen Nichtregierungsorganisationen „Zentrum Liberale Moderne“, „Deutsch-Russischer Austausch“ und „Forum Russischsprachiger Europäer“ als „unerwünschte ausländische Organisationen“ durch die russische Generalstaatsanwaltschaft aufs Schärfste. „Wir sind nicht bereit, die Einschränkungen und Bedrohungen gegen zivilgesellschaftliche Partner klaglos hinzunehmen und möchten hiermit unsere Solidarität mit den von den Bedrohungen betroffenen Institutionen zum Ausdruck bringen“, betont Dr. Anna Kaminsky.

Die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung sowie deren Ratsvorsitzender Markus Meckel gehören dem Petersburger Dialog e. V. an, in dem das „Zentrum Liberale Moderne“ und der „Deutsch-Russische Austausch“ aktiv sind. Die Klassifizierung „als unerwünscht“ oder wie in Russland für russische Akteure als „ausländische Agenten“ an der Tagesordnung wirkt sich unmittelbar auf die Arbeit aller Vereine und ihrer Projektpartner in Russland aus und macht den konstruktiven, offenen und kritischen Austausch zwischen beiden Ländern unmöglich. Die Bundesstiftung schließt sich deshalb uneingeschränkt der Erklärung des Vorstands des Petersburger Dialogs e. V. vom 27. Mai 2021 an, die eine Spaltung in „erwünschte“ und „unerwünschte“ Mitglieder und Organisationen verurteilt.