An die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in Deutschland soll zukünftig ein zentrales Mahnmal erinnern, das beschloss der Deutsche Bundestag am 13. Dezember. Das Parlament fordert die Bundesregierung damit auf, im ersten Quartal 2020 ein Konzept für ein zentrales Mahnmal vorzulegen. Die Vorlage der Koalitionsfraktionen wurde gegen die Stimmen der Linkspartei verabschiedet.

Die Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Anna Kaminsky begrüßte den Beschluss: „Mit einem zentralen Mahnmal wird eine erinnerungskulturelle Lücke geschlossen. Es gibt bisher keinen Gedenkort für alle Opfergruppen der kommunistischen Diktatur von 1945 bis 1989. Gemeinsam mit den Opferverbänden setzen wir uns seit vielen Jahren für ein solches Denkmal ein. Ich hoffe, dass der Beschluss des Bundestages zügig umgesetzt werden kann.“

Die Bundesstiftung Aufarbeitung verzeichnet in ihrem Dokumentationsprojekt „Erinnerungsorte an die kommunistischen Diktaturen“ bundesweit rund 1.000 Gedenkorte für die Opfer der kommunistischen Diktatur. Diese verweisen in der Regel jedoch auf bestimmte Regionen und einzelne Ereignisse.

Weitere Informationen bietet der Band „Orte des Erinnerns“ , herausgegeben von Anna Kaminsky, und zuletzt 2016 in dritter Auflage erschienen:

Anna Kaminsky (Hg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Berlin: Ch. Links, 2016.