25 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nähern sich dem vielschichtigen Wesen der DDR

Berlin, 30.05.2023. „DDR im Plural. Ostdeutsche Vergangenheiten und ihre Gegenwart“ lautet der Titel des dritten Lesebuchs zur DDR-Geschichte, der gerade im Berliner Metropol Verlag erschienen ist. Mehr als 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution zeigen 25 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anschaulich, wie sie sich mit neuen Forschungsansätzen dem vielschichtigen Wesen der DDR und seinen Nachwirkungen bis in die gesamtdeutsche Gegenwart annähern.

Es gab nicht nur eine DDR. Ob Unrechtsstaat, Fürsorgediktatur oder „Nischengesellschaft“: Der ehemalige ostdeutsche Teilstaat hat in Geschichtswissenschaft und öffentlichen Debatten diverse Deutungen erfahren. In ihrer Geschichte war die DDR sowohl junger Nachfolgestaat der NS-Diktatur als auch spätsozialistisches System vor dem Kollaps. Sie war ein Teil Deutschlands sowie „Bruderstaat“ für die anderen Länder im „Ostblock“. Die Vielzahl an Zuschreibungen zeigt bereits, dass zum Verständnis der DDR ein pluraler Zugriff auf ihre Geschichte und ihre Hinterlassenschaften sinnvoll und fruchtbar ist.
In prägnanten, kurzen Texten geben aktuelle und ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur einen Einblick in ihre Forschungsarbeiten.

Die gewählten Perspektiven reichen von der Aufbauzeit bis zu den Jahren nach der „Wende“. Sie widmen sich unter anderem dem alltäglichen Leben, kulturellen Räumen, aber auch dem Politik- und Sicherheitsapparat. Sie fragen nach Kämpfen, die die DDR im Inneren und nach außen führte, der Repräsentation von Kunst, aber ebenso nach der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz. Gleichfalls geht der Blick über das Ende der DDR hinaus in die Zeit, als die DDR zum „Osten“ wurde. Außerdem stehen Geschichte(n) und Hinterlassenschaften bis in die heutige Zeit im Fokus und wie diese etwa auf Twitter fortwirken.

Die Bundesstiftung Aufarbeitung konnte seit 2001 bereits über 145 Promotionsprojekte in ihrem Stipendienprogramm fördern. Einen Überblick über die Vielfalt der geförderten Themen bietet das nunmehr dritte Lesebuch. Der im Auftrag der Bundesstiftung Aufarbeitung von drei Geförderten herausgegebene Band knüpft an die Bände „Aus einem Land vor unserer Zeit. Eine Lesereise durch die DDR-Geschichte“ von 2012 und „Die DDR im Blick. Ein zeithistorisches Lesebuch“ von 2008 an, mit denen bereits zweimal Ergebnisse des Stipendienprogramms der Bundesstiftung im Metropol Verlag erschienen sind.

Die DDR im Plural. Ostdeutsche Vergangenheiten und ihre Gegenwart. hrsg. v. Christopher Banditt, Nadine Jenke, Sophie Lange im Auftrag der Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin: Metropol Verlag 2023, 366 S., ISBN: 978-3-86331-665-5, 24 Euro. Ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Rezensionsexemplare können beim Metropol Verlag angefordert werden: Friedrich Veitl, Tel. 030 2618460, Fax: 030 2650518, E-Mail: veitl@metropol-verlag.de

Weitere Informationen erhalten Sie von
Jonathan Harnisch, Presse/Öffentlichkeitsarbeit Bundesstiftung Aufarbeitung
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