Am 8./9. Mai vor 78 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Wir gedenken der Millionen Opfer des von Deutschland entfesselten Angriffs- und Vernichtungskrieges und erinnern uns dankbar der alliierten Soldaten, die die deutsche Bevölkerung gegen deren zumeist erbitterten Widerstand von der nationalsozialistischen Diktatur befreit haben. Dieses Gedenken schließt ausdrücklich auch die sowjetischen Soldaten ein, die dabei den höchsten Blutzoll entrichtet haben. Wir tun dies in dem Bewusstsein, dass die Sowjetunion dem deutschen Angriff nicht wegen, sondern trotz Stalin widerstanden hat.
Die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus ging mit der Errichtung kommunistischer Diktaturen in Ostmitteleuropa einher, die neue Opfer forderten. Es ist eine Tragödie, dass die letzten ukrainischen Überlebenden des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion heute von den Bomben und Raketen Russlands bedroht sind, das seit Februar 2022 einen verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Der Schwur „Nie wieder Krieg“, der Europa nach 1945 über die Blockgrenzen hinweg einte, ist von Russland in unvorstellbarer Weise gebrochen worden. Wenn es eine Lehre aus dem Sieg über den Nationalsozialismus gibt, dann die, dass man einem Aggressor, der das Völkerrecht mit Füßen tritt und seinen Nachbarn mit einem brutalen Krieg überzieht, nicht nachgeben darf.
Markus Meckel, Ratsvorsitzender, Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender, Dr. Anna Kaminsky Mitglied des Vorstands und Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur