„Die Vergessenen“ von Freya Klier zeigt ein unbekanntes Kapitel DDR-Geschichte

Für viele DDR-Bürger war Bulgarien vor allem ein schönes Urlaubsland, für manche war es dagegen das vermeintliche Tor in die Freiheit. Der Film „Die Vergessenen. Tod, wo andere Urlaub machen“ von Freya Klier und Andreas Kuno Richter befasst sich mit den Fluchtschicksalen entlang der bulgarischen Grenzen zu Jugoslawien, Griechenland und der Türkei. Die Dokumentation schildert vier dramatische Fluchtversuche. Nur einer von ihnen sollte tatsächlich erfolgreich sein. Die anderen endeten mit dem Tod der Flüchtenden oder mit langen Gefängnisaufenthalten in Bulgarien und der DDR.

Der Film „Die Vergessenen“ greift ein Thema auf, das heute noch weitgehend unerforscht ist. Unbekannt ist, wie viele Menschen bis 1989 versuchten, aus der DDR über Bulgarien in den Westen zu fliehen. Weitgehend unbekannt sind auch die Opfer, die auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Demokratie von bulgarischen Grenzern erschossen wurden. Die Schicksale von 20 DDR-Bürgern, die ihren Wunsch, der SED-Diktatur zu entfliehen, mit ihrem Leben bezahlten, konnten bislang in den Archiven der bulgarischen Staatssicherheit recherchiert werden. Der Film, entstanden in Koproduktion mit RTL und mit Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung, richtet seinen Blick auf ein Land, in dem die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur noch kaum begonnen hat.

Nach der Filmvorführung wird es ein Gespräch geben, an dem neben der Filmemacherin und Autorin Freya Klier auch Michael Proksch teilnehmen wird, der selbst 1983 vergeblich versucht hat, über Bulgarien zu fliehen.

Datum: 5. Oktober 2011
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Eintritt frei / Eine Anmeldung ist nicht erforderlich