„Überholen ohne einzuholen“ – dieses von Walter Ulbricht Ende der 1950er Jahre proklamierte Ziel der Wirtschafts- und Sozialpolitik der DDR sollte die vermeintliche Überlegenheit des Sozialismus durch wirtschaftliche Erfolge deutlich machen. Die filmische Dokumentation „Ulbrichts Wirtschaftswunder – Wie die DDR den Westen überholen wollte“ von Thomas Eichberg geht der Frage nach, wie die Verantwortlichen in der DDR in den 1960er Jahren glaubten, dieses Ziel erreichen zu können. Damit erzählt der von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderte Film ein fast vergessenes Stück realpolitischer Wirtschaftsgeschichte.

Im Focus der Dokumentation steht die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der DDR in den 1960er Jahren. Mit dem „Neuen Ökonomische System (NÖS)“ wollte die DDR den Wettstreit mit der Bundesrepublik Deutschland für sich gewinnen. Rationalisierung und Automatisierung sollten die Planwirtschaft revolutionieren und die Mangelwirtschaft mit fehlendem Personal und Material beseitigen. Doch die von Walter Ulbricht forcierte Öffnung der zentralistisch geleiteten Volkswirtschaft scheiterte. Alle Anstrengungen konnten der DDR-Ökonomie nicht den benötigten Anschub geben, mit der Machtübernahme durch Erich Honecker wurde das innerparteilich umstrittene Projekt eingestellt und die Reformen rückgängig gemacht.

Im Anschluss an die Filmpräsentation diskutieren der Zukunftsforscher und Science-Fiction-Autor Dr. Karlheinz Steinmüller und der Zeithistoriker Professor Peter E. Fässler über die Zukunftsvisionen in der DDR und der Bundesrepublik, über die Folgen technischer Neuerungen im Wechselspiel zwischen Ost und West sowie über unsere heutigen Vorstellungen von den Auswirkungen technischer Entwicklungen. Moderiert wird das Gespräch von der Wirtschaftskorrespondentin der „Tageszeitung“ (taz) Ulrike Herrmann.

Die Dokumentation wird am 4. April 2017 um 22:45 Uhr imrbb Fernsehen erstmals ausgestrahlt.

Filmpräsentation: Ulbrichts Wirtschaftswunder – Wie die DDR den Westen überholen wollte

Datum: 21. März 2017

Uhrzeit: 18:00 Uhr

Bundesstiftung Aufarbeitung | Kronenstraße 5 | 10117 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.