Bundesstiftung Aufarbeitung erinnert an den verhängnisvollen Scherz einer DDR-Jugendgruppe
Zum Jahrestag des Baues der Berliner Mauer am 13. August 1961 präsentiert die Bundesstiftung Aufarbeitung am 9. August die geförderte Dokumentation „Kurzer Prozess. Eine Seefahrt in den Stasiknast“ von Andreas Kuno Richter.
18. August 1961: Fünf Tage nach dem Bau der Mauer besteigt eine Gruppe Jugendlicher im Ostseebad Wolgast in der DDR einen Ausflugsdampfer. Während der Fahrt schreiben sie dem Kapitän einen Zettel mit der „untertänigsten“ Bitte, „wegen der guten Stimmung an Bord“ zur dänischen Insel Bornholm zu fahren. Aus einem kleinen Spaß wird bitterer Ernst: Wegen versuchter Republikflucht werden die beiden „Rädelsführer" in einem Schauprozess zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. 50 Jahre später begeben sich fünf Jugendliche für die Dokumentation auf Spurensuche.
Für das Podiumsgespräch im Anschluss zum Film konnte mit Heinz Lemke einer der damaligen Teilnehmer der „Seefahrt in den Stasiknast“ gewonnen werden. Für ihn endete der jugendliche Übermut mit Untersuchungshaft und einer Bewährungsstrafe. Außerdem diskutieren Martha Lange, die sich 2011 gemeinsam mit anderen Jugendlichen auf die Spurensuche der Ereignisse gemacht hat, und die stellvertretende Direktorin der Stiftung Berliner Mauer Maria Nooke.
Filmpräsentation „Kurzer Prozess – Eine Seefahrt in den Stasi-Knast“
Datum: 9. August 2012
Uhrzeit: 18 Uhr
Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstraße 5, 10117 Berlin
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
Kurzer Prozess. Eine Seefahrt in den Stasiknast
Eine Dokumentation von Andreas Kuno Richter, produziert von EIKON Nord im Auftrag von RTL, mit Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung, 2011. 48 Minuten.