Heute, am 1. August, jährt sich zum 71. Mal die Niederschlagung des Häftlingsaufstandes im sowjetischen Straflager Workuta. Die Gefangenen protestierten zunächst friedlich für eine Verbesserung ihrer Haftbedingungen. An den Streiks beteiligen sich auch Häftlinge aus Deutschland, die wegen ihres politischen Engagements für einen demokratischen Neubeginn in der DDR inhaftiert waren. Zu ihnen zählen unter anderem Horst HenningSiegfried Berger und Horst Schüler, die wir in unserer Ausstellung „denen mitzuwirken versagt war.“ Ostdeutsche Demokraten in der frühen Nachkriegszeit würdigen. Alle drei überlebten die Niederschlagung des Aufstandes durch Truppen des Innenministeriums, bei dem 481 Menschen getötet wurden.

Horst Schüler wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Anlässlich seines Geburtstages am 16. August beteiligt sich die Bundesstiftung Aufarbeitung an einer Gedenkveranstaltung in der Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße. Direktorin Dr. Anna Kaminsky wird ein Grußwort sprechen. Im Rahmen der Feier werden Erinnerungen von Horst Schüler aus seinem Buch über Workuta, in dem er auch den Aufstand beschreibt, vorgelesen.

Weitere Informationen, Biografien und historische Dokumente finden Sie in unseren Dokumentar-Features „Aufstand der Gulag-Häftlinge im Straflager Workuta 1953“ und „Dietmar und Rudolf Bockel - Politische Haft und Freiheitskampf“, im Dossier Sowjetische Straf- und Arbeitslager: „Gulag“ und in unserem Gulag-Zeitzeugenarchiv.