Am 22. Januar 2025 wurde der Werner-Schulz-Preis erstmals vergeben – an die belarussische Aktivistin und Menschenrechtlerin Ina Rumiantseva. In ihrer Dankesrede widmete sie die Auszeichnung den inhaftierten Frauen in Belarus, erinnerte an die unvollendete Revolution von 2020 und schilderte die erschütternden Zustände in den Gefängnissen.
 
Der Historiker Karl Schlögel würdigte in seiner Laudatio die historische Bedeutung von Belarus: Kein „weißer Fleck“ in der Geschichte Europas, sondern ein Ort, an dem die europäische Tragödie des 20. Jahrhunderts wie in keinem anderen Land abspielte. Überreicht wurde der Preis von Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch, ein kraftvolles Zeichen internationaler Solidarität.
 
Werner Schulz (1950–2022) war ein deutscher Bürgerrechtler, Politiker und eine zentrale Stimme der Opposition in der DDR. Als Mitbegründer des Neuen Forums und Vertreter am Zentralen Runden Tisch leistete er einen entscheidenden Beitrag zur Friedlichen Revolution und zur Transformation. Nach der Wiedervereinigung setzte er sich im Bundestag und Europäischen Parlament konsequent für Demokratie, Menschenrechte und eine offene Gesellschaft ein und wurde dafür mit Ehrungen wie dem Bundesverdienstkreuz und dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet.
 
Der Werner-Schulz-Preis und das Stipendium ehren jährlich Personen oder Organisationen aus Europa, die Werner Schulz' Werte in Gesellschaft, Kultur, Medien, Politik, Bildung oder Forschung weitertragen. Die Bundesstiftung Aufarbeitung war als Fördermittelgeber und Unterstützer der Preisverleihung vor Ort und betont die Wichtigkeit, die Aufmerksamkeit für die Menschenrechtslage in Belarus wachzuhalten.
 
Weitere Informationen finden Sie unter: https://werner-schulz-initiative.org/