Der 24. März ist der Internationale Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer. An diesem Tag möchte die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur an Hunderttausende Opfer politischer Verfolgung und staatlicher Willkür in SBZ und DDR erinnern, die teilweise bis heute unter den Folgen von Haft und Repression leiden. Sie haben nicht nur ein Anrecht darauf, zu erfahren, was ihnen geschehen ist und wer dafür verantwortlich ist. Auch die Gesellschaft steht in der Verantwortung, politische Verfolgung und staatliche Willkür während der kommunistischen Herrschaft anzuerkennen, das Schicksal der Verfolgten wahrzunehmen sowie materielle wie moralische Unterstützung zu leisten. Verständnis und Anerkennung für die Opfer erwächst jedoch nur, wenn ein breites Wissen über die Verletzung der Menschenrechte während der kommunistischen Herrschaft vermittelt und die SED-Diktatur nicht verharmlost wird. Insbesondere jungen Menschen sollte diese Geschichte und die der deutschen Teilung und der kommunistischen Diktatur im östlichen Teil des Landes im Unterricht, in Gedenkstätten, in den Medien sowie in Diskussionen nahegebracht werden.

Der Internationale Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer wurde 2010 durch die Vereinten Nationen zu Ehren von Erzbischof Oscar Arnulfo Romero initiiert, der 1980 in San Salvador ermordet wurde. Als Gegner der damaligen Militärregierung trat Erzbischof Romero für die Rechte der Unterdrückten, für Gerechtigkeit, für die Einhaltung der Menschenrechte sowie für politische Reformen in El Salvador ein. Seine Ermordung löste in El Salvador einen Bürgerkrieg aus.