Aktueller Band spiegelt die thematische Bandbreite wissenschaftlicher Aufarbeitung wider

Seit der ersten Ausgabe des Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung (JHK) 1993 geht es den Herausgebern darum, „einen kritischen Blick auf die Vergangenheit kommunistischer Herrschaft und ihre Hauptträgerinnen, die ‚Parteien neuen Typs‘ zu werfen“. Seitdem hat sich das JHK zur führenden deutschsprachigen Plattform der internationalen Forschergemeinschaft entwickelt, die sich mit der Geschichte des Kommunismus in all seinen Erscheinungsformen beschäftigt. Rund 370 Autorinnen und Autoren haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten ihre Arbeiten im JHK veröffentlicht. Wer sich mit der Geschichte des Kommunismus beschäftigt, kommt am JHK nicht vorbei.

Im zwanzigsten Jahr des Erscheinens feiert der Begründer des Jahrbuches, Prof. Dr. Hermann Weber, seinen 85. Geburtstag. Der Nestor der historischen Kommunismusforschung rekapituliert in der aktuellen Ausgabe die Geschichte der Zeitschrift „Der dritte Weg“, mit der die Autoren den Einfluss des SED-Regimes zu schmälern versuchten.

Das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2013 erscheint am 15. April. Der Band verdeutlicht die inhaltliche Breite der Fragestellungen und Forschungsinteressen zum historischen Kommunismus. Die Themen reichen von der Kollektivierung der weißrussischen Landwirtschaft (Małgorzata Ruchniewicz) über Edvard Beneš und die Sowjetisierung der Tschechoslowakei (Gerhard Wettig) bis zu finnischen Bemühungen, 1953 ein neutrales Skandinavien zu schaffen (Peter Ruggenthaler). Mit einem Beitrag zum DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 (Ilko-Sascha Kowalczuk) widmet das Jahrbuch einem Ereignis Aufmerksamkeit, das vor 60 Jahren Deutschland und die kommunistische Welt erschütterte.

Weitere Wissenschaftler untersuchen den Umgang mit sowjetischen Ehrenmalen im postsowjetischen Raum oder widmen sich den Protagonisten der Kommunismusforschung in Deutschland, Italien und anderen europäischen Ländern.

Ulrich Mählert u.a. (Hg.) im Auftrag der Bundesstiftung Aufarbeitung: „Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2013. Berlin: Aufbau Verlag 2013. 432 S., 52 Abbildungen, ISBN: 978-3-351-02765-0, 38,- €. Ab 15. April im Buchhandel erhältlich.

www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/jahrbuch