Im Jahr 2024 widmete sich das Jüdische Filmfestival Berlin | Brandenburg (JFBB) erneut dem Thema Antisemitismus im Sozialismus. Die Shoa wurde im sogenannten „Ostblock“ offiziell kaum aufgearbeitet; jüdische Opfer verschwanden hinter den kommunistischen Opfern des Nationalsozialismus.
Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs stieg die Zahl offen antisemitischer Haltungen spürbar an. Erinnerungsarbeit an die Shoa wurde vielerorts als „Nestbeschmutzung“ diskreditiert. Zehntausende Jüdinnen und Juden verließen die ehemalige Sowjetunion. Auch Osteutschland erlebte in den 1990er-Jahren eine Welle rechtsextremer Gewalt. Antisemitismus war Teil des gesellschaftlichen Klimas, blieb jedoch vielfach tabuisiert.
Die von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderte Filmreihe zeigt in diesem Jahr über 50 Filme aus rund 20 Ländern – darunter Spielfilme, Dokumentationen, Kurzfilme und thematische Reihen. Die Filme erzählen von jüdischem Leben weltweit sowie von Geschichte, Gegenwart und Zukunft, in unterschiedlichsten Formen: poetisch, politisch, unterhaltsam und tiefgründig.