Der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King predigte im Zuge seines DDR-Besuchs im September 1964 in der Ost-Berliner Marienkirche. Am Montag, den 28. Oktober 2013 um 18:30 Uhr wird am gleichen Ort eine Wanderausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau eröffnet, die Kings einzigen Besuch im damaligen Ostblock thematisiert und das Fortwirken seiner Botschaft des gewaltfreien Widerstandes in der DDR darstellt. Die Ausstellung wurde unter anderen von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.

Im Umgang mit Martin Luther King zeigte sich der SED-Staat inkonsequent und voller Widersprüche. King wurde in den staatlichen Medien hochgelobt, seine Gewaltlosigkeit jedoch abgewertet, intern der gewaltfreie Widerstand für die DDR als „gesellschaftsgefährlich und subversiv“ eingeschätzt. Weder Presse noch Rundfunk kündigten dann auch im September 1964 Kings Besuch in Ost-Berlin an. Dennoch ließen ihn die DDR-Grenzer ohne Pass und Visum am Checkpoint Charlie passieren. Ungehindert konnte Martin Luther King öffentlich vor 3.000 DDR-Bürgern sprechen. Das Vorbild der US-Bürgerrechtsbewegung und deren Ideen wurden zum Vorbild für die Menschen in der Friedens- und Bürgerbewegung der DDR bis zur Friedlichen Revolution.

In der Marienkirche zu Berlin ist die Ausstellung bis zum 5. Dezember 2013 zu sehen. Die Kirche ist in der Regel täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ab Januar 2014 kann die aus 20 Rollwänden bestehende Wanderausstellung über das Martin-Luther-King-Zentrum ausgeliehen werden.

Ausstellungseröffnung: „Aus dem Fels der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung hauen“ – Martin Luther King und die DDR
Datum: Montag, 28.10.2013
Uhrzeit: 18:30 Uhr
Ort: St. Marienkirche, Karl-Liebknecht-Str. 8, gegenüber dem Fernsehturm, 10178 Berlin
S/U Alexanderplatz, Tram M4, M5, M6 / Bus 100, 200, TXL, M48.