Herzlichen Glückwunsch, Martin-Michael Passauer! Der langjährige Vorsitzende unseres Fachbeirats Gesellschaftliche Aufarbeitung / Opfer und Gedenken begeht am 20. Januar seinen 80. Geburtstag. Seit der Gründung 1998 berät und begleitet der Theologe die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur bei ihrer Arbeit.

Geboren am 20. Januar 1943 in der ostpreußischen Kleinstadt Angerapp, wächst Passauer nach dem Krieg in Brandenburg an der Havel auf. Er studiert ab 1962 Theologie und übernimmt Anfang der 1970er-Jahre seine erste Pfarrstelle in Berlin-Weißensee. Mitte der 1970er-Jahre wird Passauer erster hauptamtlicher Stadtjugendpfarrer für Ost-Berlin. Es wird für ihn eine prägende Zeit: „Für mich beginnt die Friedliche Revolution eigentlich schon 1978/79 mit der Einführung des Wehrunterrichts in den Schulen“, erinnert sich Martin-Michael Passauer 2019 in einem Interview mit ekbo.de. Er nimmt aktiv teil an der kirchlichen Friedensbewegung in der DDR, organisiert Friedensdekaden, Friedensseminare, Friedenswerkstätten und vieles andere mehr. Die Protestwelle gegen Aufrüstung und Militarisierung zieht sich durch die gesamten 1980er-Jahre. 1989 ist Passauer einer der Organisatoren des Protests gegen die manipulierte Kommunalwahl vom 7. Mai. Im November 1989 wird er in die Kommission zur Untersuchung der Stasi-Übergriffe auf die Demonstranten vor der Berliner Gethsemanekirche vom 7. bis 9. Oktober 1989 entsandt.

Die Aufarbeitung der SED-Diktatur wird ihm zu einer zweiten Lebensaufgabe. 1992 wird er sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zur Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland. 1998 wird er in den Fachbeirat Gesellschaftliche Aufarbeitung / Opfer und Gedenken der Bundesstiftung Aufarbeitung berufen. Er wird 2010 zum stellvertretender Vorsitzenden und 2017 zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt.

Seit fast 25 Jahren bringt Martin-Michael Passauer in seinem Ehrenamt seine Zeit, Kraft und Expertise ein und gibt richtungsweisende Impulse für die Arbeit der Bundesstiftung. Wir sagen Danke für diese lange und fruchtbare Zusammenarbeit für die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur und wünschen alles Gute!