Geschichten von Flucht und Ausreise erzählen Jugendliche im Projekt „MoCom: Motion Comics als Erinnerungsarbeit“, die sie zu eindringlichen, animierten Kurzfilmen verarbeiten. Der erste Motion Comic mit dem Titel „Grenzübertritte“ ist jetzt fertiggestellt und wird am Sonntag, dem 26. Juni 2022 in Helmstedt erstmals gezeigt. Im Anschluss findet ein moderiertes Gespräch mit den Autorinnen und Autoren statt.
Für den Kurzfilm sammelte das Projektteam Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und entwickelte daraus zwei Erzählungen: Während die junge Anna aus der DDR zu ihrem Geliebten nach Österreich fliehen möchte, ist Reza auf der Flucht aus dem Iran in das geteilte Deutschland. Grafisch umgesetzt wurde die Story durch Azam Aghalouie und Hassan Tavakoli. Für die historisch-politische Bildungsarbeit wurde zudem pädagogisches Begleitmaterial entwickelt.
Das Projekt „MoCom: Motion Comics als Erinnerungsarbeit“ wird von der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt am Lern- und Gedenkort Marienborn entwickelt. Derzeit sind drei weitere Kurzfilme mit den Titeln „Flucht und Ausreise“, „Geteilte Geschichte(n)“ und „Ankommen in der Fremde“ in Arbeit.
Gefördert wird das Bildungsprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend erinnert“, Förderlinie SED-Diktatur. Ziel des Bundesprogramms ist es, junge Menschen durch außerschulische Bildung dazu anzuregen, sich mit der SED-Diktatur und ihren bis heute andauernden Folgen für die Opfer und die gesamtdeutsche Gesellschaft auseinanderzusetzen. Zu diesem Zweck arbeiten Aufarbeitungseinrichtungen wie Gedenkstätten, Museen oder Wissenschaftsorganisationen mit Trägern der Bildungs-, Jugend- und Kulturarbeit sowie mit Jugendorganisationen zusammen und entwickeln zeitgemäße, innovative Bildungsformate für und mit einer jungen Zielgruppe.
Premiere des Motion Comics „Grenzübertritte“
Sonntag, 26. Juni 2022, 11 Uhr
Roxy-Kino, Nordertor 2-4, 38350 Helmstedt
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