Autor Tilmann Siebeneichner stellt von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderten Band vor
Der Berliner Historiker Tilmann Siebeneichner stellt den Band „Proletarischer Mythos und realer Sozialismus. Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR“ am 29. Januar im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer vor. Die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderte Dissertation zeichnet die Geschichte der paramilitärischen „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ in der DDR nach.

Die Kampfgruppen wurden als Reaktion auf den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 gegründet. Die Botschaft, die sie repräsentierten – dass zum Arbeiter das Gewehr gehöre –, war jedoch so alt wie die kommunistische Bewegung selbst und verweist auf die mythische Bedeutung militanter Politik auch im Staatssozialismus.

Tilmann Siebeneichner hat für seine Dissertation unveröffentlichte Quellen ausgewertet und sich mit der Frage beschäftigt, wann und zu welchem Zweck in der DDR die Anwendung politisch motivierter Gewalt als notwendig und legitim angesehen wurde. Das Buch gibt damit Aufschluss über die soziale Praxis der Militarisierung der DDR-Gesellschaft. Es befasst sich gleichzeitig mit dem Zusammenhang zwischen Stabilität und Krise der SED-Herrschaft.

Der Autor wird zunächst mit einem Vortrag in das Thema einführen und diskutiert anschließend mit dem Historiker Jens Gieseke (ZZF Potsdam).

Buchpräsentation: Proletarischer Mythos und realer Sozialismus. Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR
Datum: 29. Januar 2015
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Veranstalter: Stiftung Berliner Mauer, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Ort: Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer | Bernauer Straße 119 | 13355 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Tilmann Siebeneichner: Proletarischer Mythos und realer Sozialismus. Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR. Zeithistorische Studien Bd. 55, Köln 2014.