Am 13. April 1990 gesteht Michael Gorbatschow anlässlich des Besuchs des polnischen Staatspräsidenten Jaruzelski in Moskau erstmals offiziell die Schuld der Sowjetunion an dem Massenmord in Katyń ein. Am 3. April 1940 hatte der sowjetische Geheimdienst NKWD auf Befehl Stalins in einem Waldstück nahe Katyń bis zum 11. Mai etwa 4.400 Menschen erschossen. Das Massaker war der Beginn eines Massenmordes an insgesamt 22.000 bis 25.000 Militärangehörigen und Intellektuellen. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat ein neues Online-Dossier zum Verbrechen von Katyń erstellt, darin finden sich Informationen über die Erinnerungskultur, Audiomitschnitte, Literatur- und Filmhinweise sowie Bilder von Denkmälern weltweit.

Die Ermordung von etwa 25.000 polnischen Zivilisten, Polizei- und Militärangehörigen in Katyń und an anderen Orten ist das weltweit am meisten mit Denkmälern erinnerte kommunistische Verbrechen. An den Tatorten wie Kurapaty, Mednoje und insbesondere Katyń finden sich heute Gedenkorte, die die Opfer und Täter benennen.

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