Die Zwangsaussiedlungen in den westlichen Grenzgebieten der DDR nach dem Mauerbau

Im Podiumsgespräch berichten Zeitzeugen von den Zwangsaussiedlungen im Grenzgebiet der DDR im Herbst 1961. Bei der „Aktion Festigung“ wurden als „politisch unzuverlässig“ eingestufte Menschen im Westen der DDR zwangsausgesiedelt. Nur wenige Stunden blieben den Betroffenen zum Packen. Die Menschen verloren so ihre Heimat und bekamen stattdessen schäbige Räumlichkeiten im Hinterland zugewiesen. So entwurzelte und enteignete die SED Personen, die dem Regime unliebsam waren.

Es war nicht die erste Maßnahme dieser Art. Bereits im Mai 1952 hatte es mit der "Aktion Ungeziefer“ eine ganz ähnliche Welle von Zwangsaussiedlungen gegeben. Insgesamt sind durch solche Operationen rund 12.000 Menschen in der DDR ihrer Heimat beraubt worden. Die Bundesstiftung Aufarbeitung möchte mit der Veranstaltung Aufmerksamkeit für diese weniger bekannte Form der Repressionen wecken und den Betroffenen Gehör verschaffen.

Nach einer Einführung von Rainer Potratz, Mitarbeiter bei der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, wird der Dokumentarfilm „Es gab kein Niemandsland – ein Dorf im Sperrgebiet“ von Hans Sparschuh und Rainer Burmeister (2006) gezeigt. Im anschließenden Podiumsgespräch berichten Ernst O. Schönemann und Uwe-Heiko Scholz als Zeitzeugen von Zwangsumsiedlungen im Herbst 1961.

Datum: 26. September 2011
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung,
Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich