Die Geschichte und die Auswirkungen des Prager Frühlings 1968 in Ost- und Westdeutschland diskutieren am 9. Februar um 18 Uhr Augenzeugen und Experten bei der 7. Veranstaltung der Reihe Zeitzeugenperspektiven der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Aus der DDR reiste der spätere Pfarrer und Politiker Heinz Eggert 1968 nach Prag und erlebte dort die Aufbruchsstimmung in der Tschechoslowakei unmittelbar mit. Als er sich später weigerte, den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts mit seiner Unterschrift zu unterstützen, verlor er seine Arbeit auf dem Grenzbahnhof Warnemünde. Der spätere Redakteur beim Deutschlandfunk Hans Jürgen Fink arbeitete nach dem Studium in Köln an der Ökonomischen Hochschule Prag, dort wurde auch er ein unmittelbarer Zeitzeuge des Prager Frühlings. Eine tschechisch-deutsche Perspektive bringt die Politologin Eugenie Trützschler von Falkenstein ein. Sie wurde 1950 in Prag geboren und emigrierte 1967 in die Bundesrepublik. Als Historiker komplettiert der stellvertretende Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, Jürgen Danyel, die Gesprächsrunde.
Das Podium wird unter anderem darüber sprechen, welche Hoffnungen mit dem Prager Frühling in der ČSSR und der DDR verknüpft waren. Wie wurde der Aufstand in Westdeutschland wahrgenommen und welchen Einfluss hatte er auf die dortige Studentenbewegung? Inwiefern prägten die Geschehnisse in Prag auch langfristig die Haltung junger Menschen gegenüber den kommunistischen Machthabern in Ost- und Mitteleuropa? Die Journalistin und Osteuropa-Expertin Gemma Pörzgen moderiert das Gespräch.
Podiumsdiskussion: 1968 und der Prager Frühling – Wahrnehmungen in Ost und West
9. Februar 2023 | 18:00 Uhr
Bundesstiftung Aufarbeitung | Kronenstraße 5 | 10117 Berlin
Für die Teilnahme vor Ort bitten wir um vorherige Anmeldung.
Die Veranstaltung wird außerdem im YouTube-Livestream übertragen.