Förderprojekt der Bundesstiftung Aufarbeitung im Deutschen Historischen Institut zu sehen
Die Ausstellung „ZOV Sportverräter“ über die Fluchtschicksale von DDR-Sportlern wird vom 11. Juli bis 12. August 2012 im Deutschen Historischen Institut in London zu sehen sein. „Wir freuen uns, dass diese von uns geförderte Ausstellung nach erfolgreichen Stationen in Deutschland jetzt den Sprung über den Kanal nimmt“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky. Es sei wichtig, gerade in Westeuropa über die Geschichte Deutschlands im Kalten Krieg zu informieren.
Die Ausstellung „ZOV Sportverräter“ wurde vom Zentrum deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e. V. und der Ausstellungsagentur exhibio gemeinsam entwickelt und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin gefördert. Die Schau präsentiert die Fluchtschicksale von 15 ausgewählten Persönlichkeiten des DDR-Sports, die sich zur Flucht in den ideologisch verfemten Westen entschlossen hatten.
Mehr als drei Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1989 die DDR, viele von ihnen illegal und unter gefährlichen Umständen. Auch der Leistungssport war trotz seiner Rolle als Vorzeigebereich des SED-Staates erheblich vom Phänomen der „Republikflucht“ betroffen. Hunderte von Top-Athleten flohen aus der DDR und wurden damit aus Sicht der DDR-Führung zu Verrätern. Sie wurden kriminalisiert, ihre in der DDR gebliebenen Angehörigen schikaniert und stellvertretend für die Flüchtlinge bestraft.
Nachdem die Ausstellung „ZOV Sportverräter“ mit großem Erfolg 2011 unter anderem im Willy-Brandt-Haus in Berlin gezeigt wurde und im Jahr 2012 durch die Bundesrepublik wandert, wird sie nun auch international auf die Fluchtschicksale der deutschen Teilung aufmerksam machen. Die Ausstellung in London wird präsentiert unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit.
Die Eröffnung findet am 10. Juli um 18 Uhr im German Historical Institute London statt. Nach Grußworten von Professor Andreas Gestrich (German Historical Institute London), Stefano Weinberger (Deutsche Botschaft in London) und Sabine Roß (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) führen die Kuratoren Jutta Braun und René Wiese vom Zentrum deutsche Sportgeschichte in das Thema der Ausstellung ein. Diese wird anschließend von der Videokünstlerin Laura Soria offiziell eröffnet. Soria hat die Videoinstallationen geschaffen, mit denen die geflohenen Sportler und ihre Schicksale vorgestellt werden.