Ikea Deutschland hat heute in Berlin vor Opfervertretern und der Presse eine Studie vorgestellt, derzufolge in der DDR in den 1970er und 1980er Jahren Ikea-Möbel zum Teil durch politische Häftlinge in Haftzwangsarbeit hergestellt wurden. Der heutige Geschäftsführer Peter Betzel drückte den Opfer sein Bedauern darüber aus, dass der Konzern dies nicht unterbunden habe. Er kündigte die finanzielle Unterstützung der weiteren Erforschung der Zwangsarbeit in der DDR an und stellte in Aussicht, dass sich Ikea an einem Entschädigungsfonds beteiligen werde, sofern die Bundesregierung und weitere betroffene Unternehmen mitziehen würden.
Die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky betonte in ihrer Ansprache bei der Vorstellung des Ikea-Berichts, dass es nicht bei diesem ersten Schritt von Ikea bleiben dürfe. Dazu gehöre auch, die bisherigen Untersuchungsergebnisse öffentlich zur Diskussion zu stellen. Die historische Aufarbeitung des Themas Zwangsarbeit stehe ebenso wie eine Entschädigung der Opfer noch aus. „Ich wünsche mir, sicher zu sein, dass kein Teelichterbeutel, kein Regal und keine Lampe, die ich künftig bei Ikea kaufen werde, in China oder andernorts in Arbeitslagern oder unter unmenschlichen Bedingungen hergestellt worden ist“, sagte Anna Kaminsky bei der Präsentation der Studienergebnisse in Berlin.