Die aktuelle Ausgabe 1/2017 der Schachzeitschrift "Karl" widmet sich dem Thema Schach und Gefangenschaft und berichtet darüber, wie das Schachspielen Inhaftierten unter lebensbedrohlichen Bedingungen Trost, Zuversicht und Selbstbehauptung spenden kann. Jens Hüttmann, Leiter des Arbeitsbereichs schulische Bildungsarbeit bei der Bundesstiftung Aufarbeitung, berichtet im Artikel "(Über)Leben im Speziallager Bautzen. Die Geschichte von Jochen Stern und den schachspielenden „Knastologen“" über die Schachpraxis in Haftanstalten der SBZ und DDR. So wurde Jochen Stern 1947 wegen angeblicher Zugehörigkeit zu einer Spionageorganisation und wegen vermeintlicher antisowjetischer Propaganda zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Das Schachspielen wurde für ihn und seine Leidensgenossen in Bautzen nicht nur zum bloßen Zeitvertreib, sondern auch zu einem "Betäubungsmittel", denn es bot Trost und Unterhaltung.

Artikel von Jens Hüttmann