Konferenz beleuchtet Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit NS-Zeit für regionale Museen

Sind ostdeutsche Stadt- und Regionalmuseen heute „entnazifizierte Zonen“? Vom 17. bis 19. Oktober setzt sich die Herbsttagung des Brandenburgischen Museumsverbandes in Potsdam mit der Frage auseinander, warum die Zeit des Nationalsozialismus in den Museen der östlichen Bundesländer häufig nur als Randthema behandelt wird und wie die Situation konkret verbessert werden kann. Die Veranstaltung wird gemeinsam vom Museumsverband des Landes Brandenburg e.V., dem Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur organisiert.

In vielen regionalen Museen in Ostdeutschland wurden nach dem Zusammenbruch der DDR 1990 die Ausstellungen über die NS-Zeit abgebaut. Der „verordnete Antifaschismus“ der DDR hatte sich einseitig auf die Darstellung des kommunistischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus beschränkt. Bis heute sind viele der entstandenen Leerstellen nicht mit neuen Präsentationen gefüllt worden. Dabei sind die lokalen und regionalen Museen in besonderer Weise geeignet, mit einem mikrohistorischen, differenzierten Blick auf die NS-Vergangenheit der Orte und Regionen das Vordringen des Nationalsozialismus in die Gesellschaft darzustellen. Die Museen können so nicht zuletzt zu einer aktiven Auseinandersetzung mit rechtsradikalen Haltungen und Gesinnungen und deren Abwehr beitragen.

Bei der Konferenz werden nicht nur die Chancen und Schwierigkeiten bei der Musealisierung der NS-Alltagsgeschichte diskutiert werden, sondern anhand konkreter Fallbeispiele gezeigt, was in diesem Bereich bereits heute von einzelnen Museen erreicht worden ist. Das Gefährdungspotenzial durch die Konfrontation mit Rechtsextremismus vor Ort wird in einer eigenen Tagungssektion diskutiert werden.
Das ausführliche Programm und das Anmeldeformular finden Sie unter www.nsgeschichte-im-museum.de

Entnazifizierte Zone? Zum Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus in ostdeutschen Stadt- und Regionalmuseen
Datum: 17. – 19. Oktober 2013
Veranstalter: Museumsverband des Landes Brandenburg e.V., Potsdam Museum – Forum für Geschichte und Kunst, Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Ort: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam
Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung auf o.g. Website möglich.