Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lädt am 21. August zu einer Podiumsdiskussion über die Bedeutung des Hitler-Stalin-Paktes in der europäischen Erinnerungskultur ein. Der am 23. August 1939 abgeschlossene deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt hatte Hitler den Weg in den Zweiten Weltkrieg geebnet. Entsprechend eines geheimen Zusatzabkommens teilten NS-Deutschland und Stalins Sowjetunion Polen nach Kriegsbeginn auf. Estland, Litauen und Lettland sowie weitere ostmitteleuropäische Staaten wurden von der Sowjetunion besetzt.

Das Europäische Parlament hat den 23. Augusts bereits 2009 zum „Europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus“ erklärt. „Dieser Gedenktag findet in der deutschen Erinnerungskultur kaum Widerhall“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Anna Kaminsky. „Dabei gilt es heute mehr denn je, die totalitären Gewaltregime des 20. Jahrhunderts in ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Blick zu nehmen.“

Am 21. August diskutieren Claudia Weber (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder), Leonid Luks (Katholische Universität Eichstädt), Emmanuel Droit (Centre Marc Bloch) sowie Markus Meckel, Außenminister a. D. und Ratsvorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung darüber, welche Rolle der Gedenktag dabei spielen kann, eine gesamteuropäische Erinnerung an die beiden großen totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts zu etablieren. Zuvor stellt der Historiker Ronny Heidenreich in einer Kurzpräsentation die öffentliche Erinnerung in Form von Denkmälern vor.

Podiumsdiskussion: Der Hitler-Stalin-Pakt. Genese, Erinnerung, Aufarbeitung

Datum: Montag, 21. August 2017

Uhrzeit: 18 Uhr

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur | Kronenstraße 5 | 10117 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.