Im Frühjahr 1989 versammelten sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking Zehntausende Menschen, um für Meinungsfreiheit und mehr politische Beteiligung zu demonstrieren. Am 4. Juni 1989 schlug das chinesische Militär die Proteste gegen die kommunistische Diktatur brutal nieder. Die Zahl der Getöteten und Verletzten ging in die Tausende. Bis heute ist die genaue Zahl der Opfer unbekannt.

Die Folgen des Massakers auf dem Tian‘anmen-Platz waren weitreichend. Die sogenannte „chinesische Lösung“ wurde während der Friedlichen Revolution auch von den Machthabern in der DDR erwogen und musste von den Demonstranten bis zuletzt als ernste Drohung verstanden werden.

In China sind die Forderungen der Protestbewegung von 1989 bis heute nicht erfüllt. Im Gegenteil: So werden die bürgerlichen Freiheitsrechte etwa in Hongkong immer weiter beschnitten, wie zuletzt durch das 2020 in Kraft getretene Sicherheitsgesetz. Auf Basis dieses Gesetzes wurden und werden immer wieder prodemokratische Aktivisten in Hongkong verhaftet und zu längeren Haftstrafen verurteilt.

Am heutigen Jahrestag erinnern wir an die Opfer des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Ihr Einsatz war auch ein Vorbild und Signal für die erstarkenden Bürgerbewegungen in den kommunistischen Diktaturen Europas.