Nach mehrjährigem Bemühen ist es der Bundesstiftung Aufarbeitung gelungen, einen bildkünstlerischen und zugleich dokumentarischen Schatz zu erwerben. Wilhelm Sprick (*1928) vertraute dem Archiv der Bundesstiftung Aufarbeitung ca. 600 gezeichnete bzw. gemalte Bilder und Skizzen an, die seine fünfjährige Haftzeit in NKWD-Kellern, in Luckau, im Speziallager Sachsenhausen, in Torgau und in Bautzen thematisieren.

Wilhelm Sprick geriet im Mai 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der ihm die Flucht gelang. Auf der Suche nach seinen Eltern wurde er im September 1945 aufgrund falscher Anschuldigungen vom NKWD verhaftet und zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt. Nach seiner Haftentlassung geriet Sprick in politischen Widerspruch zur SED-Diktatur, so dass ihm die Aufnahme in den Verband bildender Künstler verwehrt blieb, was einem Berufsverbot gleichkam.

Die nun im Archiv der Bundesstiftung verwahrten Bilder sowie autobiographische Aufzeichnungen bilden das ganze Spektrum der fünfjährigen Haftzeit Wilhelm Spricks ab. So finden sich Zeichnungen von NKWD-Kellern und den Tribunalen neben Darstellungen vom Lager Sachsenhausen und vom Häftlingsaufstand in Bautzen. Sie offenbaren die ganze Palette menschlichen Häftlingsleids an diesen Orten. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur freut sich, diese zeichnerischen Mahnmale gegen das Vergessen auch kommenden Generationen bewahren zu können.

Eine kleine Auswahl der Bilder Wilhelm Spricks finden Sie ab sofort auch auf der Internetseite der Bundesstiftung Aufarbeitung