Im Archiv der Bundesstiftung Aufarbeitung befinden sich mehr als 800 Interviews zu unterschiedlichen Themen und historischen Phasen. In einem vom Deutschen Bundestag mit Sondermitteln finanzierten Projekt wird dieser bislang nur teilweise erschlossene Bestand bis 2023 archivisch bearbeitet. Während der 30-monatigen Projektlaufzeit werden die Interviews gesichtet, erschlossen und digitalisiert. Ziel des Vorhabens ist die digitale Langzeitarchivierung der Bestände.

Zusätzlich zur archivischen Bearbeitung der vorhandenen Aufzeichnungen werden in vier neuen Interviewreihen weitere Erinnerungen von Zeitzeugen konserviert und langfristig verfügbar gemacht. Schwerpunktmäßig werden die Themen Kindheit in Haft, Rolle der Kirchen und ihrer Vertreter in der DDR, Treuhand sowie Transformationserfahrungen behandelt. Die Interviews spannen den Bogen von der frühen Phase der Sowjetischen Besatzungszone bis zur Transformationsphase der frühen 1990er-Jahre.

Für das Projekt unter der Leitung von Dr. Matthias Buchholz konnte die Osteuropahistorikerin und Archivarin Anastasia Surkov gewonnen werden. Sie studierte Geschichte und Sozialwissenschaften an der Universität Bielefeld und der Humboldt-Universität zu Berlin und war anschließend im Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung tätig.