Podiumsgespräch und Film zu einem verdrängten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges deportierte die sowjetische Besatzungsmacht Hunderttausende deutscher Zivilisten zur Zwangsarbeit in die UdSSR. Diese Form „lebender Reparationen“ („reparations in kind“) war von den Alliierten auf der Konferenz von Jalta Anfang Februar 1945 beschlossen worden. Betroffen waren vor allem Frauen, Jugendliche und ältere Menschen, die in Sibirien und nördlich des Polarkreises Zwangsarbeit leisten mussten. Unzählige Menschen kamen schon beim Transport oder durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen etwa im Straßen- und Bergbau ums Leben. Die Überlebenden wurden teilweise erst nach Stalins Tod 1953 aus den Arbeitslagern entlassen.

70 Jahre später berichten die letzten Zeitzeuginnen über ihre Erlebnisse, ihren weiteren Lebensweg und den zermürbenden Kampf um gesellschaftliche Anerkennung und Wiedergutmachung. Das Gespräch mit Gisela Strauss und Lea Kubale wird von dem Historiker Meinhard Stark moderiert. Zur Einführung in das Thema zeigt die Filmemacherin Daniela Hendel ihren Dokumentarfilm „Mit 17 nach Sibirien – Die Deportationen deutscher Frauen und Mädchen in die Sowjetunion 1944 / 1945“, der 2007 mit Förderung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur entstanden ist.

Podiumsdiskussion: Verschleppt, Verschwiegen, Vergessen? Die Deportation von Zivilpersonen in die Sowjetunion vor 70 Jahren
Veranstalter: Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. (UOKG), Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Datum: 23. März 2015
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur | Kronenstraße 5 | 10117 Berlin
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.